Sonntag, 15. April 2012 verfasst von robert horvath und helmut göltl
VCM 2012
VfB Athlet bei der Entscheidung um den 29. Vienna City Marathon
„mittendrin – statt nur dabei“
Wieder einmal in bewährter Doppelconferénce von Helmi und Robert!
Der Vize darf beginnen:
Robert:
Am Start: Regina und Bertl Kremsner, Manuela und Obmann „Hansilein“ genannt „die Zimmermänner“, Andrea Maurer, Birgit Szikonya, Andi Bachmann und Roland Fabsich, Andrea und Robert Horvath alle beim Halbmarathon. Eine Staffel bestehend aus der „Göltl-Girly-Gang“ Steffi, Eva und Lisi. Das „dynamische Trio“ hat sich als Startläufer Roland engagiert der praktisch eine Doppelfunktion ausübte.
Alleine - über die volle Distanz von 42 km - unser „sportlicher Leiter“ und „Multibetreuer“ himself - Helmi Göltl!!!
Viel Überzeugungsarbeit war notwendig um „die Zimmermänner“ dazu zu bringen nicht schon mitten in der Nacht die Anreise anzutreten. Es blieb den Horvath’s daher erspart nicht schon zeitgleich mit dem Zeitungsausträger aufstehen zu müssen. Der Bayrische bog pünktlichst um 7 Uhr in die Bahngasse ein, mehr war trotz extremem Verhandlungsgeschick nicht drinnen.
Im Startgelände angekommen hatten wir noch immer ca. 55 Minuten Spatzi um uns den Trainingsanzug auszuziehen und unseren Gwandsackl abzugeben. Beim Notdurft verrichten sind wir schon Routiniers, was in vorigen Berichterstattungen schon abgehandelt wurde. Der Obmann hatte sich zumindest im Vorfeld ins Zeug gelegt und uns, da schlechtes, eher kaltes Wetter angesagt war, zur Überbrückung bis zum Start, Wegwerfoveralls besorgt. Nach unseren giftgrünen Laufshirts bei unserem ersten gemeinsamen Auftritt war es wieder einmal so, dass wir sämtliche Blicke auf uns zogen.
Im Gegensatz zu Bertl und Petra, die wie wandelnde Kondome aussahen, glichen wir eher unbenutzten Tampons ohne Schnur – siehe Fotos – aber sie erfüllten voll und ganz ihren Zweck, ein Lob an den Obmann.
Ja welche Zeiten hatten sich die Athleten denn nun vorgenommen?
Birgit, Manuela und Andrea erstmals von Rene auf den Wettkampf hingetrimmt, hatten sich allesamt vorgenommen unter 2 Stunden zu bleiben, für Andrea stellte sich die Frage, ob sie an ihre absolute Bestmarke aus dem Vorjahr, wo alles gepasst hatte, noch mal herankommen könnte. Die Kremsnern und Andrea Maurer hatten alle drei einen Genusslauf geplant ohne Druck, Andi sowieso wie immer voll relaxt, und Roland versuchte erstmals unter 1,40 zu bleiben. Die Göltl-Bande vom Familienoberhaupt voll auf „run and sightseeing“ eingestellt, hatten keinerlei Vorgaben zu erfüllen.
Der Obmann, unser Sparefroh, bekam von seinem Trainer ebenfalls das OK in Wien mitzumachen und an seine Grenzen zu gehen. Er verzichtete aber auf eine Startnummer und daher auf die Zeitnehmung durch Pentek. Angeblich fungierte er auch als Pacemaker für Manuela. Ich wusste, obwohl die letzten Wochen meiner Vorbereitung, aufgrund des momentanen Motivationslochs unserer Hündin Niki, nicht optimal verliefen, dass ich ihn an diesem Tag in die Schranken weisen könnte. Ich hoffte ebenfalls an meine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr in Amsterdam, knapp über 2 Stunden, heranzukommen.
Obwohl ich relativ entspannt war, je näher der Start kam, freute ich mich auf dieses Duell. Ich war fokussiert und topmotiviert wie Pinocchio als er sich anschickte Gepetto zu suchen.
Aber nun zu dir Helmi, hab gehört, du warst in der Entscheidung um den 29. VCM „mittendrin - statt nur dabei“ hattest sogar die Entscheidung fast in der „Hand“ bzw am „Arm“, erzähl wie war dein Eindruck.
Im Fernsehen konnten wir alle verfolgen, wie du deinen Schützling auf dem Mountainbike immer wieder ansporntest und zur Höchstleistung triebst. Nicht nur meine Leistungskurve zeigt unter deiner fachkundigen Regie steil nach oben, nein auch der „Willy“ oder wie der laufende Beistrich hieß, lief wie geschmiert. Man konnte auch beobachten, wie du dein Letztes bei der Betreuung gegeben hast und dich selbst dadurch nicht aus der Ruhe hast bringen lassen, als sich einer der Topfavoriten bei der Verpflegungsübergabe plötzlich zwischen dich und deinen Schützling gedrängt hat. Du hast souverän mit einem angedeuteten Bahnschranken für den Störenfried gekontert. Böse Zungen behaupten dein Bizeps wird ihn noch über Jahre verfolgen und eine Lehre für ihn sein. Der drängt sich nie wieder zwischen einen anderen Läufer und seinen Betreuer.
Erzähl wie war’s und wie bist du ins Spitzenfeld gekommen…?
Helmut:
Ich hatte mich dieses Jahr als Radbegleiter „akkreditieren“ lassen. Die Organisation dieser Radbegleitung erfolgte durch die Fa. „Mountainbiker. Um 07:45 Uhr war Treffpunkt bei der Reichsbrücke. Wie du am Zeitpunkt des Treffpunktes bemerkst, war ich der, der mit den Zeitungsausträgern aufgestanden ist. Dort wurde die Truppe von ca. 35-40 Leuten in Streckensicherung und Begleiter aufgeteilt. Ich wurde als Begleiter für den Läufer mit der Startnummer 15 Willy Kibor eingeteilt. Ich sage bewusst Läufer, denn Athleten stelle ich mir anders vor, das ging eher mehr in die Richtung „zache Viecher“. Ohne Startnummer wäre es mir nicht möglich gewesen, mir diesen Mann zu merken, denn diese kenianischen Spitzenläufer hatten alle ein ähnliches Aussehen und eine ähnliche Figur. Keiner hatte mehr als 45 Kilogramm (als Nasser), lange Beine (also ideale Hebelwirkungen) und kleine Köpfe. Bei den Verpflegestellen kamen sie dahergeschossen wie kleine schwarze Punkte. Unglaublich – „mein“ Willy rannte den Marathon in 2:08:32 das sind 19,69 km/h und für die tausend Meter benötigte er im Schnitt 3:02 Min. was ihm im Endeffekt den 5. Platz einbrachte. Nachdem Willy im Ziel war, fuhr ich zurück zum Happel-Stadion um die Stephi, die letzte Läuferin der „Girly-Gang“-Staffel, ins Ziel zu begleiten. Als ich die anderen Läufer sah, dachte ich mir, dass ist aber nicht der selbe Sport den der Willy betreibt. Die Begleitung der Spitzenläufer lief so ab: alle fünf Kilometer war eine Verpflegungsstelle, dort musstest du dich ohne Rad mit der Getränkeflasche (diese war mit der Startnummer des Läufers markiert) postieren. Dann nahm man das Tempo des Läufers für einige Meter auf und drückte ihm die Flasche in die Hand, die er innerhalb kurzer Zeit ausgetrunken und weggeworfen hat. Danach musste man auf sein Rad und sich zur nächsten Verpflegestelle begeben. Da Willy 19,69 km/h rannte, musste ich ca. 22 km/h mit dem Rad fahren, um zeitgerecht bei der nächsten Verpflegestelle zu sein. Den Punkt, den du ansprichst, wo ich mit meinen Bizeps einen Bahnschranken aufgebaut habe, habe ich nicht als so arg empfunden wie ihr es gesehen habt. Es war die Verpflegestelle im Prater, da haben sich einige Radbegleiter auf die rechte Seite begeben und einige sind links geblieben. Jetzt haben die Läufer nicht genau gewusst wo steht ihr Betreuer. Nachdem ich gesehen habe, dass Willy rechts kommt, bin ich zu spät auch nach rechts gewechselt und ein Läufer ist mir in die Quere gekommen, aber ich habe es nicht als tragisch empfunden, denn ich hatte das Gefühl, dass dieser Kenianer so klein und wendig war, dass er mir zwischen den Füßen hätte durchlaufen können. Aber wie er meinen Bizeps gesehen hat, hat er wahrscheinlich geglaubt, dass es ein Oberschenkel eines anderen Kenianers ist *ggg*
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