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„Mein“ Berlin Marathon 2010

Samstag, 25. September 2010                                                                  verfasst von ak

Mein Marathon



„Ich habe meinen Marathon geschafft!“

„Gratuliere, und wie war die Zeit?“ Das ist der Standardsatz wenn man jemandem von seinem Glück erzählt. „Die Zeit?“ Hmmm . . . , „es war im September, Herbst also, eine gute Zeit!“

Mehr wollen die meisten gar nicht wissen. Zumindest die, die gar nicht laufen. Es interessiert sie eigentlich nicht wirklich, wie viel Aufwand dahinter steckt. Wie viele Wochen Lauftraining hinter einem liegen, was es heißt, 30-Km-Läufe in der Vorbereitung zu absolvieren; bis zu 70 Km in der Woche zu laufen. Läufe, die nicht immer durchgehalten werden. Diese Niederlagen zu verarbeiten und sich wieder zu motivieren: Beim nächsten Mal geht’s besser. Sich immer wieder zu sagen: „Du schaffst das!“. Und dann doch wieder Rückschläge, Zweifel. Ich habe die Läufe nicht vergessen, an deren Ende ich fast kollabiert wäre. Aber ich hab’ getan, was ich konnte.

Und ich bin angetreten. In Berlin. Als einer der angemeldeten fast 41.000 Läufer. Eigentlich sind wir zu viert angetreten. Meine Petra, ihre Schwester Karin, deren Freund Christian und ich. Fast 41.000 Läufer waren angemeldet. Eine gleichsam unvorstellbare wie unüberschaubare Menge. Und doch bin ich alleine gelaufen. Petra hat mich genau 6,7 Km begleitet, sich warmgelaufen. Dann war sie weg – und ich allein. Karin und Christian waren sowieso in schnelleren Startblöcken gereiht.

In Ankündigungen des Veranstalters wird der Lauf als „Sightseeing-Tour“ beschrieben, die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke hervorgehoben als wäre es ein Spaziergang durch die Stadt. Ich hab´ mir auch ein Bild von der Stadt gemacht. Allerdings ein etwas sonderbares, fast bizarres Bild. Die Werber des Tourismus hätten keine Freude an meinen Eindrücken. Ich kann mich nämlich nur die verschiedensten Straßenbeläge erinnern, da meine Nase fast immer nach unten gerichtet war. Ich sah Asphalt in verschiedener Körnung, aber immer nass. Ich sah kleines und großes Kopfsteinpflaster, ich sah Gras, Erde und Kieselsteine, sah Kanaldeckel (manche mit Muster oder Symbolen), Granitplatten und Klinker, geriffelt oder glatt; Randsteine und Gitter. Das war’s.

Nein, doch nicht. Ich sah noch etwas: ein riesiges steinernes Tor auf sechs Säulen. Das Brandenburger Tor. Allerdings in rund einem Kilometer Entfernung. Ein Kilometer mag manchem nicht viel erscheinen, aber wenn es der 42-ste Kilometer ist, schaut die Sache schon anders aus. Es war ein langer Kilometer. Ich hab´ auch ihn zurückgelegt, bin mitten durch das besagte Tor gelaufen, ohne besonderes Glücksgefühl, ohne Euphorie, ohne Adrenalin. Einfach so. Froh, das es vorüber war. Und dann gleich zufrieden und dankbar. Zufrieden weil ich wieder eines meiner Lebensziele erreicht habe. Das letzte für 2010. Und dankbar allen die an mich geglaubt und mich unterstützt haben.

„Und die Zeit?“ Ach ja, die Zeit. „Ich bin noch jeden Marathon über 03:00 h gelaufen!“ (Original: Christian)

Bertl