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Der Held von Sopron 2019 - Radausflug über Nacht nach Sopron

17. bis 18. August 2019 - Robert Horvath

Radausflug über Nacht nach Sopron

 

Auch wenn wir alle zu Fuß oder per Rad ned schlecht san, diesmal freuten wir uns einen Berufs-kraftfahrer bei unserem Radausflug dabei zu haben.

 



Für Friedi begann die Tour schon am Freitagabend als er unser Gepäck im Bus verstaut hat. Da sind wir noch ganz gemütlich bei einem Golser-Zwickl vom Fass vorm Laufhaus gesessen und haben wieder mal den Jupiter am Abendhimmel bewundert. Auch am Samstag war er der Erste, der schon die Ladefläche mit dem restlichen Gepäck schlichtete und selbst auf die absurde Frage, ob er nicht irgendwo eine Wurstsemmel zum Frühstück versteckt hätte, kam kein eindeutiges Nein.

Mit so viel Backup ausgestattet, konnte es um 9.15 Uhr richtig entspannt losgehen. Zwar wussten wir noch immer nicht, welchen Weg wir nehmen sollten, in Gattendorf, wo die Göltls dazu stießen, musste aber eine Entscheidung her. Schließlich ging es „von oben“ über Neudorf-Parndorf-Jois-Purbach in Richtung Mörbisch.

In Neudorf musste der Obmann erstmals feststellen, dass er nicht zu den Beliebtesten seiner Zunft zählt. Rita und Manuela, die auf mich warteten, weil ich die Pikantwurstsemmel mit Gurkerl vom Gingi in Gattendorf den Neudorfer Berg hinauf nicht so schnell runterschlucken konnte, nahmen den markierten Radweg Richtung Parndorf. Die Führungsgruppe rund um Günther bevorzugte jedoch eine Abkürzung. Andrea war die einzige, die unser Fehlen bemerkte. Da aber beim Radfahren genauso wie beim Wandern, der Weg das Ziel ist, war es für uns nicht weiter schlimm. Trotzdem waren wir mit großem Abstand vor unseren internen Konkurrenten beim Treffpunkt neben dem Bahnhof Parndorf Ort. Und das obwohl wir nicht mal den Belgischen Kreisel gefahren sind. Eine Niederlage für die bis dahin große Führungsgruppe, gespickt mit Radstars wie Günther, Friedl, Inge, Helmut, Gabi, Peter, Petra und Bertl. Sie ließen sich aber nix anmerken und murmelten etwas von Zug, Schranken, warten und telefonieren und so… naja egal.

Nun ging‘s im Pulk dahin, Bertl „der Mochatschek“ und Organisator der Tour hatte auch flugs schon ein geeignetes Lokal in Donnerskirchen zum Mittagessen parat, wo wir ziemlich genau zu Mittag eintrafen. Nach dem Mittagessen ging es über Oggau, Rust nach Mörbisch um ein Eis. Dort war die Gruppe wieder vereint, nachdem Hannes und die Horvath’s, die zu Mittag wegen Begräbnisbesuch abgeholt wurden, wieder zur Herde stießen.

Friedi war stets in der Nähe und vermittelte immer das Gefühl, dass eh nix passiern kann, selbst wenn jemandem die Schuachbandln aufgegangen wären, wäre er zu Stelle gewesen. Nur die Überwachungs-App, die er runtergeladen hatte um uns stets im Auge zu behalten, hat nicht gehalten, was sie versprochen hat. Dürfte sich eher um ein Softwareprodukt aus Rumänien oder Ruanda gehandelt haben.

Dann wartete die größte Herausforderung der Tour, rauf nach Fertörakos und nach Sopron bei ca. 32 Grad Celsius. Kann in etwa mit dem Anstieg zum Fuscher-Törl oder Alpe d’Huez verglichen werden.
Ein wunderschöner Waldweg mit Aussicht auf einen kleinen Badesee entschädigte uns für den stetigen Anstieg in die 62.000 Einwohner Stadt. Jetzt war noch etwas Geduld gefragt und um 17 Uhr waren wir schon in unseren Unterkünften. Was wir bei der Terminfindung nicht gewusst haben war, dass Feierlichkeiten stattfanden und die ganze Stadt so gut wie ausgebucht war.

Vor 30 Jahren beim Paneuropäischen Picknick am 19. August 1989 in Sopron, bei dem der Fall der Berliner Mauer gefordert wurde, flüchteten hunderte DDR-Bürgerinnen und Bürger über die Grenze nach Österreich und trugen so einiges zum Fall des Eisernen Vorhangs bei. Für Montag nach unserer Abreise war sogar die deutsche Kanzlerin Angela Merkel angekündigt.

Dank Bertl haben wir noch Zimmer in nur 2 verschiedenen Unterkünften für 13 Teilnehmer gefunden, die nur 1,4 km oder 15 Gehminuten auseinanderlagen. Gabi und Peter, die Spätentschlossenen, haben mit Glück auch noch eines, etwas außerhalb des Zentrums ergattert. Friedi unser rettender Engel hatte bereits brav unser Gepäck geliefert, wir mussten nur mehr duschen und uns laben.

Dass es in der „Pension Polus“ weder ein kühles Blondes, noch sonstige Erfrischungsgetränke gab, wurde durch eine Klimaanlage mehr als wettgemacht. Nach der körperlichen Anstrengung bei den hohen Temperaturen und der damit einhergehenden Dehydrierung war dieser Umstand jedoch nicht jedem sofort bewusst und es wurde einmal kräftig g‘motschgert. Nach ein paar Whats App Bilder nach Ankunft aus unseren Schlafburgen kann man das in etwa so vergleichen… „mit meinem Essen im Restaurant bin ich solange zufrieden bis ich sehe was mein Tischnachbar be-kommen hat“.

Helmut der schlaue Fuchs hat, wie er selbst meinte, vorsorglich schon in Mörbisch zwei hoibe Spritzer unter dem Motto „wos i hob - hob i“ verhaftet, und konnte so der ungarischen Sahelzone ziemlich unbeschadet entkommen. Wir, die Hotel-Gäste, hatten zwar keine Klimaanlage, jedoch kurz nach Ankunft dagegen bereits jeder 3 Bier intus. Die heiße und schweißtreibende Nacht war uns zu diesem Zeitpunkt ziemlich Powidl.

Nachdem alle Mitradler aus den anderen Unterkünften zum Abendessengehen bei uns im Hotel eingelangt waren und wir diesen Umstand kurz und feinfühlig angerissen hatten, ging‘s in die Altstadt. Ich beneidete beim Fortgehen Helmut am meisten. Er war der einzige, der sich dem Grup-penzwang nicht beugte und eine Obghockte (kurze Hose) zum Essen gehen angezogen hat. Ich war leider nicht so standhaft und hab bereits vor Ankunft der Göltl’s, nach mustern der eintreffenden Mitradler, meine luftige Kurze gegen eine stickige Lange inklusive festem Schuhwerk getauscht. Schon nach 100 Metern aus dem Hotel sind mir die Biertscherl nach den Hosenröhrln in die Sketchers getröpfelt.

Leider erwies sich das Unterfangen für alle einen großen gemeinsamen Tisch zu organisieren als aussichtslos. Als wir schon ziemlich verzweifelt waren und Friedi zum McDonalds nach Eisenstadt schicken wollten, fanden sich doch noch einige verstreute Plätzchen in einer Pizzeria. Der Rest teilte sich auf andere Lokalitäten auf. Unsere Pizza hat zwar lange gedauert, aber dafür fantastisch geschmeckt. Nach dem Abendessen noch ein kurzer Abstecher zu den Feierlichkeiten „30 Jahre Picknick“ und ab nach Hause.

Nach Ham and Eggs, viel Obst und Orangensaft ging es am Sonntag um ca. 9.30 Uhr wieder los. Der samstägige stetige Anstieg erwies sich am Sonntag glücklicherweise als stetige Abfahrt durch diesen wunderschönen Wald nach Fertörakos. Im Nu waren wir in Mörbisch bei der Fähre nach Illmitz und dank Rückenwind im Hand- bzw. Pedalumdrehen hatten wir Podersdorf vor uns. Friedi, unser Held, wusste was zu tun ist und hatte uns bereits ein kühles Platzerl beim Schütz in Weiden reserviert. Es dürfte jedem gschmeckt haben beim Schütz, es is nix auf den Tellern geblieben so viel ich gesehen habe.

Als Abschluss gab es noch eine letzte Labestation bei der Familie Göltl. Der eine oder andere dürfte schon a bissi tunkt hom, weil’s so gmiatlich woa, letzendlich hamas alle vor 17 Uhr nach Hause geschafft.

Fazit: Tag 1 waren ca. 80 km – Tag 2 ca. 65 km. Am zweitmeisten gefahren ist die Familie Kremsner, zusätzlich noch bis Pama und am zweiten Tag wieder retour nach Kittsee. Mit Abstand am meisten aber Hannes und die Horvath’s… von Donnerskirchen wieder nach Pama zurück und danach nochmal nach Mörbisch ? der Zeit geschuldet, musste dieser Teil motorisiert zurückgelegt werden, aber wos wiegts des hot’s…

Großer Dank an Bertl für die, trotz erschwerter Voraussetzung, perfekte Organisation und natürlich unserem Helden von Sopron, dem Friedi, der uns nie aus den Augen bzw. aus der App gelassen hat und immer zur Stelle war, wenn jemanden nur der „Tränzl“ obegrunna is.

Teilnehmer:
Huszar Günther
Schedl Friedl
Icelly Inge
Zimmermann Manuela
Steinwandtner Friedi
Stachura Gabi
Stachura Peter
Kremsner Petra
Kremsner Bertl
Göltl Lisi
Göltl Helmut
Peresich Rita
Peresich Hannes
Horvath Andrea
Horvath Robert